Verwendung der Spenden
Die Heinz Sielmann Stiftung steht als gemeinnützige Stiftung gegenüber der Gesellschaft aber vor allem unseren Spendern gegenüber in der Verantwortung, die Spenden wirksam und den Zielen der Stiftung entsprechend einzusetzen sowie langfristig sparsam zu Wirtschaften.
Im Geschäftsjahr 2017 setzten sich die Erträge aus Spenden (6.792,5 T€) Erbschaften (2.278,9 T€), Verbrauch in Vorjahren zugeflossener Spenden (4.174,5 T€), noch nicht verbrauchtem Spendenzufluss des Geschäftsjahres (- 6.060,9 T€), Leistungsentgelten (1.086,3 T€), Zuschüssen und Fördergeldern (3.987,0 T€) und sonstigen betrieblichen Erträgen (379,6 T€) zusammen.
Die Heinz Sielmann Stiftung hatte im Geschäftsjahr 2017 Gesamtausgaben in Höhe von 14.882 T€. Davon entfielen 2.135 T€ auf Geschäftsführung, Verwaltung und Spenderwerbung. Vermögensverwaltung und wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb haben positive Ergebnisse erzielt. Der positive Saldo wird gemäß dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) den Einnahmen zugerechnet und mindert daher die Ausgaben. Es ergibt sich ein Verwaltungskostenanteil von 15,7%. Die noch nicht verbrauchten Spendenmittel werden der Finanzierung langfristiger Projekte in den nächsten Jahren dienen. Während die Einnahmen aus Zustiftungen stets dem Stiftungskapital zugeführt werden, können die Einnahmen aus Erbschaften der zeitnahen Mittelverwendung oder dem Stiftungskapital zugeführt werden. Die in den Jahren 2016 und 2017 zugeflossenen nicht zweckgebundenen Erbschaften wurden mit Zustimmung des Stiftungsrates der zeitnahen Mittelverwendung zugeordnet. Zustiftungen (173,0 T€) und Umschichtungsergebnisse (258,2 T€) wurden satzungsgemäß dem Stiftungskapital zugeführt. Zum Stichtag 31.12.2017 bilanziert die Stiftung ein Eigenkapital in Höhe von 12.908,7 T€.
Im Jahr 2017 erhielt die Heinz Sielmann Stiftung 3.987 T EUR an staatlicher Förderung für die folgenden Projekte:
Fördermittel bzw. -projekte 2017 | Betrag EUR |
DBU; Ausstellung "Biologische Vielfalt am Grünen Band" | 104.612 |
Land Niedersachsen; landwirtschaftliche Förderungen | 14.083 |
Land Niedersachsen; Förderungen 2 FöJ Stellen | 8.448 |
Land Niedersachsen; Projekt "Transparenz" | 10.043 |
Landesamt für Umwelt Potsdam BIZ-Projekt | 50.000 |
Investitionsbank des Landes Brandenburg ILB: Besucherlenkung FFH-Gebiet
Groß Schauener Seen, | 3.845.339 |
Bundesamt für Naturschutz Projekt NATEC | 65.050 |
MULE Sachsen-Anhalt Pilotprojekt Klöden | 47.610 |
INTERREG; Kleingewässer Bodensee | 10.963 |
Um der Verpflichtung gegenüber unseren Spendern auf fairen und sparsamen Umgang mit unseren Spendenmitteln zu entsprechen, berichten wir transparent über unsere Stiftungsziele, die Mittelverwendung und über die Wirkung der Projekte. Die Heinz Sielmann Stiftung erfüllt alle Selbstverpflichtungen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und der Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrats. Unser Nachhaltigkeitsbericht und der Jahresbericht werden im Internet veröffentlicht, letzterer geht zudem an die Stiftungsaufsichtsbehörde und an das Finanzamt.
Stiftungsintern berichten wir die satzungsgemäße Verwendung der Spenden in Quartalsberichten an den Stiftungsrat. Ein monatliches Reporting im Haushalt verbunden mit dem Chancen- und Risikobericht über die Projekte und den Haushalt stellt die wirtschaftliche, sparsame und wirkungsorientierte Führung der Stiftung durch den Vorstand sicher. Unser Jahresabschluss wird von einem externen Wirtschaftsprüfer geprüft und testiert.
Wirkungsmessung unserer Naturschutz-Projekte
Zur Wirkungsmessung unserer Projekte haben wir verschiedene Evaluierungsmaßnahmen implementiert. Bei Förderprojekten fordern wir Zwischen- und Abschlussberichte an. Bei eigenen öffentlich geförderten Projekten in Sielmanns Naturlandschaften Brandenburg gibt es Abnahmen durch das Landesamt für Umwelt, welches als Supervisor fungiert. Im Bereich der Umweltbildung werden die Teilnehmer der Veranstaltungen um eine Evaluierung gebeten, z.B. am Ende eines Seminars aus unserem Veranstaltungsprogramm oder einer Schulbauernhofwoche. Auch in der Ausstellung auf Gut Herbigshagen bitten wir die Besucher, anhand eines Fragebogens ihr Erlebnis bei uns zu bewerten. Als Zufriedenheitsbarometer dienen darüber hinaus die Gästebücher in den Naturerlebniszentren. In den Naturlandschaften werden im Rahmen von Partnerschaften mit Universitäten und Hochschulen Monitorings z.B. innerhalb von Projektsemestern, Bachelor- und Masterarbeiten durchgeführt. So wurde auf der Döberitzer Heide im Jahr 2016 eine Besucherbefragung durch die Universität Hildesheim durchgeführt. Zur Ausstellung „Natur bewahren“ in der Remise auf Gut Herbigshagen wurde im Rahmen der Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt eine externe Evaluation bei über 180 Schülerinnen und Schülern durchgeführt.
Die Produkte bzw. Dienstleistung der Stiftung sind unsere Naturschutzprojekte sowie die Umweltbildung. Die soziale und ökologische Wirkung unserer Geschäftstätigkeit spiegelt sich deswegen in der erfolgreichen Umsetzung unserer Projekte wider. In den Naturlandschaften wird regelmäßig ein ökologisches Monitoring durchgeführt, um die Wirkung unserer Maßnahmen zum Erhalt von Biodiversität zu ermitteln und ggf. Maßnahmen anzupassen. Ebenso lassen wir das Naturerlebniszentren Gut Herbigshagen durch die Besucher sowie die Seminare im Veranstaltungsprogramm „Tage voller Vielfalt“ und „Schulbauernhof“ durch die Teilnehmer evaluieren.
Im Jahr 2017 stellten wir unser erstes Stiftungshandbuch als Organisationswerkzeug für Mitarbeiter und bei Neueinstellungen fertig, das auf rund 70 Seiten alle für die Stiftung relevanten Richtlinien darstellt. Das Handbuch wird von der Personalabteilung fortlaufend aktualisiert.
Um die Wirkung unserer Projekte zu messen, laufen zudem kontinuierlich diverse Monitorings und Beobachtungen. Seit 2016 findet ein fortlaufendes Fotomonitoring und eine Beobachtung sowie Erfassung der Charakterarten auf den Sielmanns Naturlandschaften statt.
Seit dem Frühjahr 2017 werden in der Kyritz-Ruppiner Heide die Kennarten für Offenlandlebensräume im Rahmen des Forschungsprojekts „NaTec“ systematisch erfasst und in Zusammenarbeit mit dem Geoforschungszentrum Potsdam für Methoden der Fernerkundung aufbereitet.
Im Rahmen unserer Förderung von Promotionsarbeiten werden aktuell in der Bergbaufolgelandschaft Wanninchen die Moorkörper und in der Döberitzer Heide die Kapazitätsgrenze für Großherbivoren untersucht. Die Promotionsergebnisse erwarten wir Ende des Jahres 2018.
Ausblick und Ziele
Im Jahr 2018 begannen wir unsere Monitorings um ein Vogelmonitoring in der Döberitzer Heide zu erweitern.
Künftig werden wir für Monitorings Finanzmittel gewinnen, indem wir sie in die Konzeption von Landschaftspflegemaßnahmen einbeziehen. In der Projektevaluation streben wir die Einführung standardisierter Verfahren für alle relevanten Artengruppen an, zum Beispiel nach den Vorgaben des DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten) bei Vögeln. Zudem werden wir die Erkenntnisse aus unseren Untersuchungen künftig verstärkt in Form von Blog-Beiträgen und wissenschaftlichen Artikeln in Fachmedien veröffentlichen.